Homöopathische Arzneimittellehre

Dr. W. Mettler

 

Thyreoidinum

- homöopathisch -

Eine Sarkode aus der Schilddrüse

Angezeigt bei folgender PRIMÄRMIASMATIK:
Allergien, allergisches Asthma.
Urtikaria, angioneurotische Ödeme.
Diabetes mellitus.
Epilepsie.
Fehl-und Frühgeburten.
Wassersucht.

Folgende Symptomatik soll uns an Thyreoidinum denken lassen:
Allergische Erkrankungen wie Asthma, Nahrungsmittelallergien, Urtikaria, angioneurotische Ödeme.
Wenn allergische Erkrankungen unterdrückt werden oder von selbst verschwinden (Auto-Unterdrückung) und statt dessen andere Erkrankungen hervorkommen, z.B. Diabetes mellitus, Gallensteine u.ä.
Diabetes mellitus mit Adipositas.
Diabetes bei Patienten mit Allergien in der Eigenanamnese, besonders beim Auftreten eines Diabetes nach spontanem Verschwinden oder nach Unterdrückung allergischer Beschwerden wie z.B. Asthma, das periodisch auftrat.
Diabetes durch geistige Überanstrengung, durch Kummer (Ph-ac., Pic-ac., Sil., Tub...).
Rasche Entwicklung eines Diabetes mellitus mit extremer Schwäche.
Folgen von Gestose sowohl für die Mutter als auch für das Neugeborene.
Symmetrische Erkrankungen, besonders der Haut und Otosklerose (Arn., Kali-i.,
Lac-d., Syph., Tub....).
Geistig und/oder körperlich unterentwickelte Kinder.
Zwergwuchs ( Bac., Bar-c., Calc-p., Med., Ol-j., Sil., Sulf. Syph.....).
Gestopptes Wachstum, partieller Stopp des Organwachstums bei Kindern (Sil., Syph., Thuj...).
Entwicklungsstillstand bei Kindern.
Kinder mit extremen Lernproblemen, babyhafte Sprache, kritzelige Schrift.
Abmagerung bei Kleinkindern.
Kretinismus. Idiotie.

Wechsel von geistigen und pulmonalen Störungen (Tub....).
Konvulsionen, Tetanien, schlimmer durch Kälte, kaltes Wasser oder vorheriges Frieren.
Afebrile Konvulsionen Neugeborener, wenn bei der Mutter eine Vorgeschichte von Gestose besteht, oder wenn die Eltern an Nervenkrankheiten (z.B.Epilepsie) oder an Stoffwechselkrankheiten (Diabetes, Allergien) leiden.
Afebrile Konvulsionen bei der Zahnung.
Bei jungen Frauen Geisteskrankheit in Verbindung mit Periodenstörungen.
Bei einer Frau wurden Konvulsionen am Ende des Koitus mit Thyreoidinum geheilt.
Hysterische Spasmen oder geistige Störungen während der Schwangerschaft.
Wochenbettpsychose; Geisteskrankheit im Wochenbett, wenn alle Mittel versagen und wenn vasomotorische oder metabolische Störungen vorhanden sind.

Hysterische oder geistige Störungen in der Menopause.
Hysterie und Geisteskrankheiten, wenn in der Familienanamnese eine allergische Diathese sichtbar ist.
Raserei, Wut über Kleinigkeiten (Bar-c., Cann-s., Crot-h...).
Nervosität, Reizbarkeit, verträgt keinen Widerspruch.
Schwindelanfälle mit gleichzeitigem Erbrechen; Schwindel durch Gefäßspasmen.

Permanenter Haarausfall, besonders bei Sklerodermie oder Myxödem.
Abstehende Haare; Ergrauen; schwarze Haare wachsen wieder zwischen den grauen.
Allergische Konjunktivitis mit starken Schleimhautödemen.
Glaukom bei allergischen Ödemen.
Fortschreitendes Nachlassen der Sehfähigkeit mit Zentralskotom (Carbn-s...).
Hervorstehende Augäpfel; M.Basedow.
Glänzende Augen. Erweiterte Pupillen.
Chronische allergische Rhinitis; Kälte verschlechtert.
Otosklerose; meist symmetrische Sklerose der Gehörknöchelchen.

Struma, mit oder ohne Knotenbildung. Struma mit Dysmenorrhoe.
Schilddrüsenkarzinom (Cadm-i., Calc-f., Jod., Lap-a...).
Hyperthyreose. Hypothyreose.
Myxödem. Adipositas.

Thyreoidinum hat eine tiefgreifende Wirkung auf das Herz.
Herzklopfen schlimmer durch die geringste Anstrengung (Arg-n., Calc-c., Conv....).
Tachykardie. Hüpfendes Gefühl am Herzen.
Angstgefühl in der Brust wie zusammengeschnürt (Cact...).
Angina pectoris (Aur., Cact., Lat-m., Naja....).
Herzschmerzen, bis in die Achselhöhle ausstrahlend, als würde das Herz gepackt oder eingeschnürt, kann deshalb nicht liegen.
Erkrankung der Herzklappen nach Rheumatismus (Colch., Crat., Laur., Naja...).
Herzhypertrophie durch Überanstrengung (Calc-c., Caust., Kali-c., Rhus-t...).
Puls steht in keinem Verhältnis zur Temperatur (Lil-t., Pyr...).
Hypotonie (Ars., Tab., Verat....).
Vasomotorische Störungen mit Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwäche, Lähmung, Ohnmacht, schlimmer durch Wetterwechsel (Am-vis., Camph., Haplop...).
Dilatierte Venen an Händen und Armen (Arn., Fl-ac., Laur., Puls...).
Trockener schmerzhafter Husten beim Betreten eines warmen Raumes aus der kalten Luft (Ant-c., Bry., Cocc-c., Puls...).
Allergisches Asthma mit starker Dyspnoe; allergisch bedingtes Lungenödem.

Schwerer Ikterus neonatorum mit Erbrechen.
Chronische Gallenkoliken nach Verschwinden von langjährigem allergischem Asthma.
Hartnäckige Diarrhoe bei Neugeborenen, wenn in der Familienanamnese (bes. bei einem Elternteil) Diabetes oder Allergien vorhanden sind.
Diarrhoe und Erbrechen ohne Fieber bei der Zahnung, wenn mehrere Zähne gleichzeitig herauskommen.

Hartnäckiges Erbrechen in der Schwangerschaft (Bac., Cupr-l., Lac-d., Med., Psor., Sab., Thuj.; Tub.....)
Hartnäckige Diarrhoe im Wochenbett, nach der Entbindung.

Chronische Nephritis mit Albuminurie.
Urin riecht nach Veilchen (Cub., Eucal., Ter...).
Enuresis nocturna bei schwächlichen Kindern, die nervös und reizbar sind (Bac-t., Carc., Kreos., Psor., Tub....).
Kryptorchismus (Aur., Bac-t., Calc-f., Carc., Med., Psor., Syph., Tub....).
Pubertätsstörungen bei Mädchen oder auch bei Jungen: Launenhaftigkeit, Reizbarkeit, Hysterie, Schwindel, chronische Kopfschmerzen, Konvulsionen, Hitzewellen im Gesicht.
Bei Mädchen werden diese Symptome entweder schlimmer vor oder bei der Regel oder sie treten nur vor oder bei der Regel auf.
Amenorrhoe oder spärliche Blutung durch Überfunktion der Hypophyse (Hyperpituitarismus); bei Amenorrhoe nur tiefe Potenzen (C3).
Amenorrhoe bei übergewichtigen fetten Frauen.
Schmerzhafte, unregelmäßige, spärliche Monatsblutung bei jungen Mädchen.
Menorrhagien, setzen einen Tag aus und fangen wieder an (Hochpotenz).
Verschlimmerung aller Beschwerden in der Schwangerschaft.
Hartnäckiges Erbrechen in der Schwangerschaft (früh morgens verabreichen).
Albuminurie in der Schwangerschaft.
Neigung zu Fehlgeburten oder Frühgeburten durch vorzeitige Wehen.
Fehlgeburt durch Retroversio uteri (wiederholte Gaben von Thyr. C30 vom Beginn der Schwangerschaft wird den Abort, der meist im 3. Monat auftritt, verhindern).
Toxämie während der Schwangerschaft mit Erbrechen, Schwindel, Herzklopfen, Dyspnoe, Beinödemen, Hydramnion, Albuminurie, Hypertonie, mit verschiedenen Hauterscheinungen mit Juckreiz, oder einfach Juckreiz hier und da, oder Afterjucken ohne Ausschlag.
Gestose; verhindert Eklampsie, wenn es frühzeitig gegeben wird.
Wehenschwäche, verzögerte Geburt durch Uterusatonie (Calc-c., Sulf., Tub....).
Subinvolutio des Uterus nach der Geburt (Arn., Frax., Helon., Lil-t.).
Lang dauernde Lochien, periodenähnliche Blutungen im Wochenbett.
Geisteskrankheit im Wochenbett.
Beim Stillen versiegt die Milch.
Uterushämorrhagien beim Stillen.
Sterilität, Abortneigung, Menorrhagien, Dysmenorrhoe als Folge einer Endometritis.
Schmerzhafte afebrile Gelenkentzündung bei jeder Regel, seit der Menarche.
Dysmenorrhoe mit Struma.
Konvulsionen am Ende des Koitus.
Uterushämorrhagien in der Menopause (Bac-t., Cupr-l., Lach., Psor., Sep....).
Dyspnoe, Erbrechen, Übelkeit, Herzklopfen, Hitzewallungen im Klimakterium. Für die Menopause ist Thyreoidinum komplementär zu Lachesis, oder anstelle von Lachesis, wenn dieses versagt.
Uterusmyome.
Mammatumore.

Rachitis.
Verzögerte Heilung von Knochenbrüchen (Calc-p., DNS, Ruta, Sil., Symph...).
Akromegalie (Aur., Calc-f., Syph...).
Bildung von Pseudarthrosen.
Folgen von Verletzungen, Stürzen, Prellungen ( Bad., Cort., Cortico., DSN...).
Schmerzhafte afebrile Gelenkentzündung bei jeder Regel.
Rheumatische Arthritis.

Hauterkrankungen bei Patienten, die an Asthma gelitten haben oder bei denen man Asthma in der Familienanamnese findet.
Chronische Ekzeme. Allergische Ekzeme.
Pubertätsakne.
Chronische Ekzeme, Warzen und Pollinose bei einem Mädchen, dessen Mutter während der Schwangerschaft Thyroxin eingenommen hatte.
Starke ödematöse Urtikaria, Quinck´sche Ödeme. (Bei Ödemen war das Burnett´sche Key-note: „bräunlich verfärbte Schwellung“).
Wassersüchtige Schwellungen.
Pruritus ani et genitale.
Pruritus an Augen, Ohren, Nasenöffnungen mit und ohne Hautausschlag.
Ekzeme während der Zahnung (B. Morgan...).
Drüsenschwellungen von steinerner Härte.
Sklerodermie.
Ichthyosis.
Kleieartig schuppende Hyperkeratosen.
Psoriasis; syphilitische Psoriasis.
Pityriasis rubra.
Haare fallen aus und wachsen an falschen Stellen wieder.
Haarwuchs im Gesicht (häufig Oberlippe) von Frauen (Carc., Cort., Cortico., Ol-j., Sep., Syco-Co., Thuj....).
Schweiß riecht wie Urin.

MIASMATIK:
Hereditäre Syphilis.
Syphilitische Tuberkulinie
Kanzerinie.

© 2001, Dr. Wolfgang Mettler

nach oben | Arzneimittellehre-Übersicht